Börsenumsatzsteuer
Nach Rückfrage wird uns das Handelsvolumen auf Xetra und an der FWB Frankfurter Wertpapierbörse angegeben. Nur um sicher zu gehen: Wir sprechen von den Orderbuchumsätzen auf den Handelsplattformen und nicht von den Umsatzerlösen der Deutschen Börsen AG.
2008 Xetra rund 2,149 Billionen Euro
FWB rund 112,9 Milliarden Euro
2009 Xetra rund 1,059 Billionen Euro
FWB rund 77,4 Milliarden Euro
Quartal 1/ 2010
Xetra rund 299,4 Milliarden Euro
FWB rund 20,4 Milliarden Euro
Quelle Deutsch Börsen AG
Es wird seit Jahren um dieses Thema gestritten. Diese Steuer kommt! Wir sehen hier als untere Grenze:
Im Jahre 1991 wurde die Börsenumsatzsteuer durch das 1. Finanzmarktförderungsgesetz abgeschafft. Bis dahin wurden auf Wertpapiere 1 Promille und 2.5 Promille vom Kurswert für festverzinsliche Papiere und für Aktien erhoben. In Großbritannien existiert seit 1964 eine Stempelsteuer (0,5 % Transaktionssteuer) für inländische Wertpapiergeschäfte an den Börsen, die dem Staat 2006 rund 5,1 Milliarden Euro einbrachten. Seit Oktober 2009 werden in Brasilien z. B. die ausländischen Investitionen in Aktien und Anleihen pauschal mit 2 Prozent versteuert. An den Börsen in Singapur, Hongkong und der Schweiz sind Börsenumsatzsteuern (Transaktionssteuern) längst eingeführt.
Der Umsatz aller Wertpapierbörsen in Deutschland betrug im Jahr 2009 1,3 Billionen Euro (2008 2,47 Bio. Euro). Eine Wiedereinführung würde bei einem Steuersatz von 0,1 Prozent, - laut dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung - in Deutschland Steuereinnahmen von 35 Milliarden Euro erzeugen. Befürworter sind der SPD Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier, Peer Steinbrück und der ehemalige Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (Wikipedia). Wir schließen uns dem Österreichischen Institut an und halten 13,6 Milliarden Euro als untere Grenze für sinnvoll.
Agenda Finanzierungsvolumen 13,6 Milliarden